Geschichte

Kurzer Überblick zur Geschichte des Dorfes Wittenförden
Wittenförden - Anfang der 1990er Jahre

Wittenförden – Anfang der 1990er Jahre

1217
wurde das Dorf – damals Wittenvorde genannt – vom Schweriner Domkapitel angelegt. Unabhängig von allen Wandlungen des Besitzes im Dorf, blieb das Recht über die Kirche bis
Mitte des 17. Jh
erhalten und ging dannin die Hände des Landesherrn über.
Im 13./14. Jh.
war das Dorf im Besitz von verschiedenen Adelsfamilien. Gerd von Hagen verpfändete neun Hufen an die Lübecker Familie von Parchim, die der Graf von Schwerin
1323
wieder einlöste. Ein Jahr später kaufte derselbe Graf das ganz Dorf von Benedicta von Bülow.
Bis 1331
befand sich das ehemalige Rittergut im Besitz des Grafen. Er verkaufte es  es  an das holsteinische Kloster Reinfeld bei Lübeck.
Bis 1582
Blieb es unter dem Besitz des Abtes
Zwischen 1599 und 1606
Wurde das Kloster samt der Kirche abgebrochen. Als Erben ihrer mecklen-burgischen Begüterungn finden wir
bis 1605
hier die dänischen Könige.
Danach kam zwischen König Christian IV. und Herzog Karl von Güstrow, dem Vormund der jungen Herzöge Adolph Friedrich und Johann Albret II., ein Kontrakt zustande, auf dessen Grundlage die Reinfeldschen Klostergüter, darunter auch Wittenförden, für die Summe von 15.000 Gulden mecklen-burgischer Währung in den Besitz der Herzöge überging. Seit dieser Zeit gehört Wittenförden zum Domanialamt Schwerin.
Im 17. und 18. Jh. und später
Entwickelte sich das Dorf mit seinen Hauswirten, Büdnern und Häuslern. Die Wittenfördener Einlieger arbeiteten vorwiegend im Wittenfördener und Grambower Moor. Deshalb wurde das Dorf auch als „Torfmacherdorf“ bezeichnet. Aus diesen Tormachern wurden später die Landbauern. Mit ihnen entwickelten sich auch die dazugehörigen kleinen Handwerksbetriebe. Zum Kirchdorf Wittenförden gehören Neu Wandrum – früher Heidekaten – Hof Wandrum, Klein [Lütten] Rogahn, die Fasanerie [Fasanenhof] und Neumühle; zur Gemeindeverwaltung von Wittenförden Neu und Hof Wandrum.

Besiedlungsgeschichte

Mittlere Steinzeit
etwa 8000 – 4000 v.u.Z.
Etwa ab dem 7. Jt. v.u.Z. lebten Menschen im Bereich des Grambower Moores. Es waren Jäger und Salmmler, die auf einer Halbinsel des damaligen Sees ihren Lagerplatz hatten.
Jungsteinzeit
etwa 4000 – 1800 v.u.Z.
Ackerbau und Tierhaltung setzte sich durch, die ersten zwei Siedlungen entstanden am Grambower Moor. Die ersten Waldrodungen wurden durchgeführt. Eine Grabanlage am Dorfrand von Stralendorf legt Zeugnis von dieser Zeit ab.
Bronzezeit
etwa 1800 – 600 v.u.Z.
Mit Verwendung von Bronzewerkzeugen kam es zur Zunahme der Bevölkerungszahl. Weitere Waldrodungen waren die Folge. Dem Moor floß zusätzlich Wasser zu  und förderte das Torfwachstum. Bronzezeitliches Hügelgrab bei Zülow und mehrere Hügelgräber bei Wittenförden.
Eisenzeit
600 v.u.Z – 600 u. Z.
Seit dieser Zeit rechnet man mit Germanen in unserem Raum. Es war die Zeit der Völkerwanderung. Ein häufiger Wechsel der Stämme, auch Langobarden und Sachsen saßen zeitweilig hier.
Die Bevölkerungszahl stieg rasch an und erreichte schon fast die Dichte von heute. Die Folge: Weniger Wald noch als heute und viel Zuschusswasser für das Moor.
Slawenzeit
600 – 1200 u. Z.
In unserem Gebiet siedelten sich die Obitriten an.Im Mittelpunkt eines Siedlungsbereiches wurde eine Burg errichtet.
Ein ehemaliger Burgwall bei Wittenförden – südliche Richtung früheres Forstwiesengelände
Frühdeutsche Zeit
1200 – 1400 u.Z.

Nach der Eingliederung der slawischen Länder siedelten sich hier deutsche Bauern an. Drei Turmhügel im Gebiet um das Morr sind Zeugen davon.

Hügelgräber im Rabenhorn

alte Karte von Wittenförden 1813

alte Karte von Wittenförden 1813

Im Vergleich zu anderen Feldmarken gibt es im Umkreis von Wittenförden wenig Zeugen aus der Vor- und Frühgeschichte. Dennoch kann man durchaus annehmen, dass hier in früheren Epochen menschliche Siedlungen waren.
Was ist vorhanden an Bodendenkmalen und Funden?
Der Schlie berichtet über 5 oder 6 Steinringe, 3 m im Durchmesser, im Rabenhorn. Noch nicht untersucht. [Schlie 1899, 11. Bd., S. 686] Mehrere kleine Hügelgräber im nordöstlichen Teil des Rabenhorn. jüngere Bronzezeit. Als Bodendenkmale gekennzeichnet.

Der Burgwall

Burgwall

Burgwall

Burgwall in der Wiese, südwestlich vom Dorfe, etwa 600 m entfernt.
120 Schritt dm. Der Ringgraben ist noch meistens gut erhalten, die Böschung etwa 3 m hoch. In der Mitte erhebt sich der Wall hügelartig. Noch nicht untersucht. [Schlie, 11. Bd. 1899, S. 686]
R. Beltz berichtet über den Burgwall neben der »Försterwiese« in Wittenförden in den »Prähistorischen Blättern« Nr. 7 von 1895, S. 77, mit dem Hinweis: Keine Befestigungsanlagen, keine Funde, jedoch Flurname »Borgwardt«.